Investition bringt Farbe ins Spiel | Die Glocke

2022-05-21 12:55:09 By : Ms. Winky L

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Gütersloh (din) - 1974 zog die Firma Helling & Neuhaus aus der Stadt nach Isselhorst auf die grüne Wiese. Heute ist das Unternehmen an der Ferdinand-Porsche-Straße, das zur Rietberger Seppeler-Gruppe gehört, neben Zimmermann eines der größten in dem Gewerbe- und Industriegebiet. Und es wächst weiter.

Vor dem Neubau für die Gitterrostfertigung: Produktionsleiter Carsten Vark (links) und Alexander Köster, Verkauf Verzinkung.

Das Unternehmen fertigt Gitterroste und unterhält eine Verzinkerei für Kunden mit Serienprodukten. Die Gitterrostfertigung ist im vergangenen Herbst aus den alten Hallen, deren Rückseiten an die Isselhorster Straße grenzen, umgezogen in einen Neubau auf einem benachbarten Gelände an der Dieselstraße. „Bei laufendem Betrieb“, wie Produktionsleiter Carsten Vark bei einem Rundgang mit der „Glocke“ berichtet. Mehr als 3000 Tonnen Stahl werden dort im Jahr verarbeitet, Tendenz steigend.

Die alten Hallen stehen derzeit bis auf eine Sandstrahlanlage noch weitgehend leer. Sie werden gerade um einen Anbau ergänzt. Dort soll eine Pulverbeschichtungsanlage eingerichtet werden. Damit will das Unternehmen die gesamte Bandbreite rund um den Korrosionsschutz von Stahl, verzinktem Stahl und Aluminium aus einer Hand anbieten. „Wir sind das Korrosionsschutzzentrum in Ostwestfalen“, sagt Geschäftsbereichsleiter Frank Sommer.

Im Herbst solle die Pulverbeschichtung, die Farbe in die Produktion bringt, in Betrieb genommen werden. Die laufenden Investitionen darf man auch als Standortstärkung verstehen. Die Erweiterung der Hallenflächen und die neue Pulverbeschichtung beziffert Sommer auf einen mittleren einstelligen Millionen-Betrag.

Zu den Kunden zählen zum Beispiel Maschinen- und Anlagenbauer sowie Schlossereibetriebe und Hersteller von Zäunen. Gut dreieinhalb Hektar belegt Helling & Neuhaus in dem Gewerbe- und Industrie-Gebiet. Allein das Gelände an der Dieselstraße, auf dem früher das Fisch-Unternehmen Altlantic Star ansässig war, umfasst rund 12 000 Quadratmeter. Gegenüber liegen Lagerflächen und Stellplätze für die rund 150 Mitarbeiter. Deren Zahl werde mit der Pulverbeschichtung steigen, sagt Sommer.

Der Ausbau des Gütersloher Tochterunternehmens ist Teil der Gesamtstrategie der Seppeler-Gruppe, ihr Angebot neben der Feuerverzinkung im Bereich Beschichtungen an den einzelnen Standorten auszuweiten. An 14 Standorten in Deutschland und Polen beschäftigt die Gruppe insgesamt rund 1400 Mitarbeiter. Außer Verzinkung, Beschichtung und Gitterrosten zählt die Behältertechnik zu den Kernbereichen. Am Stammsitz im Kreis Gütersloh blickt man in diesem Jahr auf das 100-jährige Bestehen der Rietbergwerke zurück.

Fahrrad- und Nähmaschinen-Handlung mit Reparaturwerkstatt

Am 14. Januar 1935 ließen August Helling und Luise Neuhaus, geborene Osthus, ihre Firma in das Handelsregister eintragen. Der Gewerbebetrieb war ursprünglich eine Fahrrad- und Nähmaschinen-Handlung mit Reparaturwerkstatt, ohne Ladenlokal. Sitz: Oststraße 5.

Um 1940 wurde eine Schlosserei gebaut, in der zwei Mitarbeiter beschäftigt waren. Erst zu Beginn der 1950er-Jahre wurde die industrielle Produktion von Gitterrosten an der Marienstraße aufgenommen.

Am 1. Oktober 1960 übernahm Willi Meier den Betrieb. Er entwickelte die Gitterrost-Produktion weiter und baute 1965 eine kleine Verzinkerei, die im Wesentlichen die Aufgabe hatte, Gitterroste aus der eigenen Fertigung gegen Rost zu schützen.

1974 konzipierte der Unternehmer eine moderne Verzinkungsanlage, die nach der Aussiedlung des Betriebs nach Isselhorst, damals grüne Wiese, heute Gewerbe- und Industriegebiet, entstand. Meier spezialisierte sich auf die Lohnverzinkung von Serienteilen.

Im selben Jahr übernahmen die Rietbergwerke die Kapitalmehrheit der Kommanditgesellschaft Helling & Neuhaus. 1978 wurde daraus eine GmbH & Co. Seit 1983 firmiert sie als 100-prozentige Tochter der Rietberger Seppeler-Gruppe, zu der auch die Rietbergwerke gehören.

1985, im Jahr des 50-jährigen Bestehens, beschäftigte die Firma 70 Mitarbeiter, fertigte im Monat rund 6000 Quadratmeter Gitterroste und setzte etwa zehn Millionen D-Mark um.

Helling & Neuhaus erwarb 1992 eine 50-Prozent-Beteiligung an der Fibresta GmbH, einer Vertriebsgesellschaft für glasfaserverstärkte Kunststoff-Gitterrost-Systeme.

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